Hier schlägt das Herz Hamburgs. An Hamburgs Stadtküste, der Elbe und dem Hafen können Sie auf Pollern sitzen und sich Schiffe ansehen oder einfach den rauen Wind um die Nase wehen lassen. Wenige Meter weiter, im Herzen des Stadtteils St. Pauli, erleben Sie die „sündige Meile“, die weltberühmte Reeperbahn. Wer nicht nacheinander mag, kann einfach einen Spaziergang durch die Straßen weit weg von der Reeperbahn machen und sich kulinarisch verwöhnen lassen.
Ein Tag in St. Pauli, Hafen & Reeperbahn
Moin, mein Name ist Jenny.
Seit 13 Jahren lebe ich in St. Pauli. Dieser Bezirk ist rau und lebendig, er hat alles andere als Einheitlichkeit. Ich fühle mich hier sehr wohl und möchte Ihnen meine Lieblingsplätze und einige Sehenswürdigkeiten vorstellen. Reeperbahn und Große Freiheit – leichte Mädchen und böse Kneipen. St. Pauli steht für Genuss und Party rund um die Uhr. Die bunten Lichter im Kiez, wie wir unseren Stadtteil nennen, verführen jeden Tag Tausende von Besuchern. Hans Albers, Udo Lindenberg und Jan Delay, sie alle sangen über die sündige Meile Hamburgs. Aber St. Pauli ist so viel mehr als das. Es bietet Kunstprojekte und Theater, coole Cocktailbars und Restaurants. Außerdem liegt es in unmittelbarer Nähe zur Elbe und zum Hamburger Hafen.
Hättest du es gewusst?
Hamburgs berühmteste Unterhaltungsmeile verdankt ihren Namen dem harten Beruf der Seilerei. Auf der heutigen Reeperbahn fertigten die Seilmacher des 17. Jahrhunderts lange Seile für Bootsfahrten. Diese wurden auf langen Strecken (Reeperbahnen) verdreht.
AM MORGEN
Großmutters Marmelade und die schönsten Blumen der Stadt
Der Tag in St. Pauli beginnt mit dem Blick aus meinem Schlafzimmer auf den Fischmarkt und die Elbe, die bei schönem Wetter heute in der Sonne glitzert. Ich genieße diese Hamburger Idylle noch ein wenig, bevor ich in Kraweel (Paul-Roosen-Straße 6) ein leckeres Frühstück einnehme. Du sitzt hier, als wärst du im Wohnzimmer der Oma, zwischen Vintage-Möbeln und floral gemusterten Tellern, und selbst die selbstgemachte Marmelade schmeckt wie die der Oma. Das Trubel, das gegen Abend die nahe gelegene Reeperbahn füllen wird, ist noch nicht spürbar. Vor allem in den Parallelstraßen der weltberühmten Meile – der Paul-Roosen-Straße, der Clemens-Schultz-Straße oder der Simon-von-Utrecht-Straße (direkt neben dem Hamburger Berg) – trifft man auf viele einheimische „Paulianers“, die den Bezirk trotz steigender Mieten immer noch bewohnen. Hier reihen sich kleine malerische Geschäfte aneinander. Meine persönliche Empfehlung ist der Blumenladen Saintpaulia (Paul-Roosen-Straße 12). Die Damen hinter der Theke nehmen sich immer Zeit für Gespräche mit den Kunden und binden gleichzeitig die schönsten Sträuße im ganzen Stadtteil Hamburg-Mitte.
MITTAGS
St. Pauli an der Elbe
In Hamburg, wenn Sie einen Snack haben wollen, müssen Sie das Fischsandwich probieren. Ob mit gebratenem Fisch oder Sandgarnelen, Fischsandwiches sind besonders gut auf der Brücke 10 (Landungsbrücken 10), wo man auch einen schönen Blick auf den Hamburger Hafen hat. Wer die Südsee kennenlernen möchte, schlendert ein paar Schritte weiter in den Park Fiction (Fischmarkt 27), einen Treffpunkt und Kunstprojekt mit mobilen Kunststoffpalmen. Von hier aus haben Sie einen herrlichen Blick auf die Elbe, den Hafen und die Musiktheater, und Sie können nur zusehen, wie Schiffe, Fähren und Schlepper vorbeifahren. Wer Lust auf eine Bootsfahrt hat, kann von Landungsbrücken aus einfach mit der öffentlichen Fähre 62 über die Elbe fahren und das Hamburger Stadtbild vom Wasser aus bewundern. Faszinierend ist auch der Gang durch den alten Elbtunnel, der seit über 100 Jahren die Verbindung zwischen Landungsbrücken und Steinwerder ist. Die Atmosphäre, in der du dich unter der Erde fühlst, ist faszinierend.
AM ABEND
Mitten in den Wolken.
Ich schlendere entlang der Elbe und vorbei am ehemaligen sowjetischen U-Boot 434, das auch innen besichtigt werden kann. Wer von den Ausflügen hungrig wird, muss in St. Pauli nicht weit schauen, denn das kulinarische Angebot ist vielfältig. Vor allem rund um die Reeperbahn finden Sie einige gute Restaurants, wie z.B. Krug (Paul-Roosen-Straße 35) oder Standard (Große Freiheit 9), eine Aperitivo-Bar mit einer großen Auswahl an Negronis. Ich empfehle Ihnen, das ÜberQuell (Fischmarkt 28-32) auszuprobieren. Auf der Speisekarte stehen selbst gebrautes Bier und köstliche Pizzen, die im Holzofen gebacken werden. Weiter zur Tropfleiste (Antonistraße 4). In „Slow Drip“ rieselt Alkohol langsam über frische Kräuter, Gemüse oder Früchte und erhält seinen ganz besonderen Geschmack. Am Ende kannst du nicht anders, als dich in den Kampf zu stürzen. Aber zuerst sollten Sie sich St. Pauli von oben gönnen.